Ernte ist in weiten Teilen des Harzkreises abgeschlossen

Ernte ist in weiten Teilen des Harzkreises abgeschlossen

Situation durch Witterung weiter angespannt

Die in diesem Jahr recht frühzeitig begonnene Ernte ist abgeschlossen oder geht in diesen Tagen im Harzkreis dem Ende entgegen. Der zeitige Beginn, teilweise Ende Juni, ist dem frühen Abreifen der Früchte, auch Notreife genannt, bedingt durch fehlende Niederschläge und zu hohe Temperaturen geschuldet. Die einzelnen Entwicklungsphasen der Früchte verliefen witterungsbedingt viel schneller. Gezeigt hat sich dies insbesondere beim Winterweizen, welcher in der Kornfüllungsphase mit dem Wasserdefizit zu kämpfen hatte. Die Folge ist ein hoher Anteil an Schmachtkörnern, welcher zu Qualitätseinbußen führte.

Die erste Erntefrucht ist die Wintergerste. Nachfolgend wurden Raps, Winterweizen, Dinkel, Hafer, Erbsen oder Sommergerste gedroschen. Ersten Schätzungen nach, liegen die Ergebnisse unter dem 5-jährigem Durchschnitt. Es zeigte sich, wie in den vergangenen Jahren, dass es wieder zu regional, auch punktuell großen Unterschieden in den Erträgen kam.Nun steht auf den abgeernteten Feldern die Stoppelbearbeitung an. Es wird jetzt der Grundstein für die Ernte 2023 gelegt.

Die weiter anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen setzen den Herbstfrüchten, wie Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben ebenso zu. Fällt der erwartete Regen nicht, sind auch hier Ertrags- und Qualitätseinbußen zu erwarten. Es zählt also jeder Tropfen!

Bei Futter ist die Situation sehr angespannt. Der erste Schnitt im Frühjahr verzeichnete schon ein Ertragsdefizit von ca. 1/3 der üblichen Ertragsmenge. Ausreichende Niederschläge fehlen, um auch einen 2. Schnitt oder 3. Schnitt, wie es sonst üblich ist, zu ernten. Ertragseinbußen von über 50% stehen hier zu buche. Auf Weideflächen sind auch Totalausfälle zu verzeichnen. Die Folge, Tierbestände werden sukzessiv reduziert. Der Einkauf von Futter aus anderen Regionen wäre möglich, doch hohen Transportkosten stehen dazu in keinem wirtschaftlichen Verhältnis.Die Landwirte hoffen weiter auf einen intensiven Landregen, so dass auch der Bodenwasserspeicher wieder gefüllt werden kann.

Foto/Text: BV Nordharz e.V.