Traumberuf Landwirt
Nachwuchswerbung der Bauernverbände auf Berufsorientierungsmessen in Staßfurt und Aschersleben
14 Schulen nutzten vor kurzem den 16. Berufsorientierungstag (BOT) in Aschersleben. Förder-, Haupt-, Sekundarschüler und Gymnasiasten hatten an dem Tag im Ballhaus Aschersleben die Möglichkeit, sich bei 52 Firmen über Praktika, Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsfelder zu informieren. Veranstalter des perfekt durchorganisierten und gutbesuchten Berufsorientierungstages war der Wirtschaftsclub Aschersleben e.V. mit der Stadt Aschersleben. Etwa 1000 Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 suchten im Ballhaus an den Ständen nach ihrer beruflichen Zukunft. Ausbildungsbetriebe aus Aschersleben und der Wirtschaftsregion sowie Berufsbildungsstätten warben gezielt um die jungen Menschen aus den umgebenden Schulen. Kurze Wege in die Betriebe sind für die zukünftigen Azubis wichtig und günstig, wohnen sie doch meist bei den Eltern und haben noch keinen Führerschein.
Auch der Bauernverband Nordharz, der die landwirtschaftlichen Betriebe der Region vertritt, pries an seinem Stand Ausbildung und Karrieremöglichkeiten in den 14 sogenannten Grünen Berufen an: Landwirt, Tierwirt, Fachkraft Agrarservice, Pferdewirt, Gärtner, Pflanzentechnologe, Milchtechnologe, Milchwirtschaftlicher Laborant, Forstwirt, Revierjäger, Fischwirt, Brenner, Winzer und Hauswirtschafter. Bauernverbandsgeschäftsführerin Diana Borchert hatte viel zu tun, war doch der Stand mit viel Informationsmaterial, Maiskolben, Getreide und grüner Dekoration sehr ansehnlich. Manche kamen gezielt, weil Landwirtschaft Passion für sie ist und andere, oft jüngere, ließen sich einfach mal die Berufe vorstellen. Nach Ausbildungsvergütungen wurde gefragt oder nach Adressen und Telefonnummern von Landwirtschaftsbetrieben, die ausbilden. Vanessa Schuster und Stella Schreiber aus der 9. Klasse der Sekundarschule „Burgschule“ kamen gemeinsam. Stella: „Wir wissen noch nicht so genau aber Stella hat so eine Idee.“ Vanessa: „Ich könnte mir vorstellen, später mal mein Geld mit dem Anbau von Gemüse und Obst zu verdienen.“ Diana Bochert: „Dann wäre doch die Ausbildung zum Gärtner mit der Spezialisierung Obstbau eine gute Wahl.“ Die Fachfrau empfahl der Schülerin die Internetseite des Landesverwaltungsamtes, wo man gezielt nach bestimmten Ausbildungsberufen und Regionen Betriebe finden kann. Zielführendes Material und Erläuterungen dazu gab sie den Schülerinnen ebenfalls in die Hand. Diana Borchert wies die jungen Standbesucher zudem auf die Praktikumsprämie hin, die seit einigen Monaten auch für Schülerpraktika in Landwirtschaftsbetrieben gezahlt wird, wenn sie 14 Tage vor Beginn beim zuständigen Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) beantragt wird. Jonas Frenzel ist einer von denen, die schon als Kind Bauer werden wollten, Der junge Mann ist 14 Jahre alt, besucht die 9.Klasse der Ermslebener Sekundarschule und ist jeden zweiten Mittwoch in der Badeborner Agrargenossenschaft zum Praktikum. Dort darf er schon mal beim Drillen und Grubbern auf dem Acker helfen. Jonas Frenzel ergänzt: „Hofarbeiten gehören natürlich auch zu meinem Praktikumstag.“ Landwirt ist sein Traumberuf. Er strahlt förmlich, wenn er von „seinem“ Betrieb und der Arbeit dort erzählt. Mitarbeiter des Jobcenters und Lehrer, die sich um Berufsorientierung für die Schüler ihrer Klassen kümmern, freuten sich ebenfalls über Material zu den landwirtschaftlichen Berufsfeldern und Bildungswegen oder über die Adressenliste für Praktikums- und Ausbildungsplätze.
Einen Tag vorher fand der 14. Studien- und Berufsorientierungstag (SBOT) in der Staßfurter Salzland-Sporthalle statt. Gastgeber für die Unternehmensvertreter, Studenten, Schüler und anderen Interessierten war hier die Stadt Staßfurt. Hier konnten der Geschäftsführer des Bördebauernverbandes Marius Denecke und sein Mitarbeiterin Claudia Thiele ebenfalls viele junge Menschen am Stand begrüßen und sie mit fachlichen Tipps zur Ausbildung in den Grünen Berufen zu fesseln.
Text / Foto: B. Ilse