Neuer Vorstandvorsitz Uwe Thielecke

Gut vernetzt-Bauernverband Nordharz e.V. mit neuem Chef

Brockenbauer Uwe Thielecke ist seit dem 1. Juli 2023 neuer Vorstandvorsitzender des Bauernverbandes Nordharz e.V. Seit 2005 engagiert er sich bereits im Vorstand und wurde Ende Juni von seinen Vorstandkollegen zum Chef gewählt. Er will sich in seiner neuen Position vornehmlich dafür einsetzen, dass die Politiker endlich auf die Bauernschaft hören, ihre Belange nicht länger ignorieren: „Auch die Verbraucher sind viel zu weit weg von der Landwirtschaft. Sie meckern über den lauten Mähdrescher, den Staub und den stinkenden Hühnerdung und vergessen dabei, dass Pflanzen Dünger benötigen. Hier ist massive Aufklärungsarbeit nötig.“ Thielecke betont, dass die Landwirte viel mehr Werbung für ihren Berufsstand machen sollten und Bürger Tage des offenen Hofes nutzen sollten, um sich zu informieren. Er ist außerdem im Vorstand der Rinderallianz, stellvertretender Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft „Harzer Höhenvieh“, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes Harz und hat gute Verbindungen in die Jägerschaft der Region. So gut vernetzt kann er sich wunderbar seinen neuen Aufgaben widmen, hat er doch auch in den vier Betrieben des Markennamens „Brockenbauer“ gut vorgesorgt: Seine beiden Töchter haben viele der Aufgaben übernommen, haben Landwirtschaft und Betriebswirtschaft studiert und leiten souverän ihre Bereiche. 680 Hektar um Tanne gehören zum Betrieb des Brockenbauers. Die 420 Kühe des Roten Harzer Höhenviehs geleiten seine elf Mitarbeiter durch ihr Rinderleben, auch bis zur eigenen Fleischtheke im Hofladen und in den Kochtopf der Gaststätte. Es gibt einen Schaubauernhof mit zwei Eseln, zwei Pferden, neun Ziegen und 50 Kaninchen. –

Seinen Betrieb, der seit 2001 im Vollerwerb geführt wird, hat er einem Geschenk zu verdanken. 

Zum 30. Geburtstag schenkte ihm seine Frau das 1. Harzkuh Kälbchen namens Elsa! Dieses eine sollte es auch bleiben, aber nachdem das Herdbuch vom Roten Höhenvieh in Tanne wieder eröffnet wurde, wusste Uwe Thielecke, dass er genau das immer machen wollte! 

Erst waren es neun Kühe und fünf Hektar, was noch als Hobby durchging. Als später die Herde größer wurde und die Waldwiesen nicht genug Futter hergaben musste Winterfutter zugekauft werden. Da war der Brockenbauer dann schon so bekannt, dass die Leute ihm Flächen anboten. Sein Betrieb vergrößerte sich Stück für Stück. Auch anderswo züchtete man die schmucken rostfarbenen Rinder wieder und jetzt gibt es landauf landab wieder 300 Züchter.

Uwe Thielecke weiß aus seiner Arbeit im Landschaftspflegeverband, dass jede Bewirtschaftung besser ist als keine und wenn die Politik trotzdem wolle, dass immer mehr Flächen der Natur überlassen werden, müsse die Gesellschaft den Landwirten das bezahlen.

Ansonsten wäre es Enteignung. Für den Bauern aus Tanne ist größte Lebensmittelsicherheit für Produkte aus Deutschland gegeben. Er sagt: „Egal ob konventionell oder bio, groß oder klein – bei uns gilt immer noch: Meine Hand für mein Produkt.“ Bio heißt für ihn als allererstes regional hergestellt. Thielecke eindringlich: „Tierwohl ist für viele nicht mehr entscheidend, wenn es ums Geld geht. Politik und Verbraucher sollten ihren Worten auch Taten folgen lassen.“ Der neue Vorstandvorsitzende des Bauernverbandes Nordharz e.V. und Brockenbauer Uwe Thielecke hat Öffentlichkeitsarbeit ganz oben auf seiner Agenda stehen.